Manche Seelen sind zerbrechlicher als die zartesten Blüten und Blätter

FlüsseBlüten 051

Einige Gedichte zum Nachdenken voller Gefühle

Gedanken ohne Namen oder Wie gut, wenn du Freunde hast

Ein ganz besonderer Chat

Friedhofsglocken

Zerbrochene Liebe

Abschied1

Abschied2

Schwarze Nacht

GEDANKEN OHNE NAMEN

oder:  Wie gut, wenn du Freunde hast!

  1. Meine Stimme singt einsam ihr Klagelied,
    wie farbloser Rauch es zum Himmel zieht,
    sie flüstert die Weisen, die keiner ihr riet,
    auf der Suche nach Ruhe und eigenem Fried'.
  1. Meine Augen, sie sehen die Nähe nicht mehr,
    ihr Blick ist nicht fest, ja sie schau'n nur noch leer,
    sie sehnen sich längst nach dem endlosen Meer,
    sie wollen verreisen ohne Wiederkehr.
  1. Meine Ohren sie teilen schon lang diesen Traum,
    sie halten mit Mühe zurück sich - im Zaum,
    vernehmen nur Harfen, was anderes kaum,
    der Rest verhallt zwischen Zeit und Raum.
  1. Mein Herz, ja, es blutet und leidet voll Qual,
    als würde es hängen am Marterpfahl.
    Es war doch so feurig, lebendig einmal,
    jetzt ist es verbraucht, es glimmt nur noch fahl.
  1. Meine Seele fragt nicht, ob die Zukunft ihr glückt,
    das Lachen der andern sie nicht mehr bedrückt,
    will fliehen dem Leid, das ständig sie bückt,
    dass endlich die Nacht ihr die Augen zudrückt!
  1. Meine Hände, sie suchen das Messer schon lang,
    sie reihen sich ein in den steigenden Drang,
    sie wollen befreien, sie sind nicht mehr bang -
    beenden den rauschenden, pulsenden Klang.
  1. Nur eins lässt mich zaudern, sonst bin ich bereit,
    das sind letzte Freunde, doch wohnen sie weit,
    sie hindern mich noch, zumindest zur Zeit,
    will doch auch nichts tun, was bringt ihnen Leid!
  1. Du bist eine derer, die zögern mich lässt,
    es sind nicht mehr viele, ein kläglicher Rest,
    die meisten sind fort, nun - ich hab wohl die Pest.
    Drum frage ich DICH jetzt, hältst du mich noch FEST??
  1. Die Antwort darauf, ja die fällt dir sehr schwer,
    ich seh's in den Augen, es ist auch nicht fair!
    Es reicht DEINE Kraft mich zu halten nicht mehr,
    drum trink ich mein Glas aus, jetzt ist es fast leer!
  1. Die Zeit ist gekommen, zu sagen ade.
    Es hat keinen Zweck, dass ich dich noch anfleh',
    `s ist nur MEINE Sache, wenn ich jetzt schon geh,
    kann's auch nicht verhindern, dass es tut dir weh!
  1. Ich wollt doch nicht ziehen, noch bleiben 'ne Weil,
    doch bin zu beschädigt, bin längst nicht mehr heil.
    Nun werd' ich gespalten wie Holz durch 'nen Keil,
    Nein - besser - getroffen durch giftige Pfeil'!
  1. Das Gift, es beginnt jetzt zu wirken ganz schnell,
    Es greift mich schon an, bis tief in die Zell'
    gleich ist es geschafft, versiegt meine Quell'.
    Die Nacht ist noch finster, wird sie nie mehr hell?
  1. Doch halt, was geschieht denn so plötzlich mit mir,
    bin nicht mehr allein, meine Freunde sind hier,
    sie wollen verhindern, dass ich auf dem Pier,
    die Reise antrete, mich gänzlich verlier'!
  1. Mir schwirrt es im Kopf rum, oh Mann welch ein Graus,
    sie heben mich hoch und sie pumpen mich aus,
    das Gift aus dem Magen, das holen sie raus,
    und bringen mich schnell in das rettende Haus.
  1. Da klingelt der Wecker und ich wache auf,
    oh weh, solche Nächte, da steh ich nicht drauf.
    Ich start' ganz benommen den Tagesablauf!
    Zum Glück war's ein Traum nur, die ich hab zuhauf!
  1. Denk' noch mal zurück an "den Film", den ich sah,
    die Freunde sie sind in der Not für mich da,
    auch dann wenn das Untergang scheint schon so nah!
    Auf sie ist Verlass! (und ich ruf leis' hurra!)
  1. Sie richten mich auf, bin ich mal außer Lot,
    sie fangen mich auf in der bittersten Not,
    sie stehen mir bei, auch wenn ich es verbot,
    zusammen besiegen wir Leid und den Tod!
  1. Was bringen dir diese gedichteten Zeilen,
    du kannst, ja du musst bei den Freunden verweilen,
    sie wollen mit dir deinen Kummer JETZT teilen
    und werden dir helfen die Seele zu heilen!
Gebrochen

       

      ein ganz besonderer chat

 

  1. es war nur ein zufall, dass ich kam herein,
    ich wollt auch nicht bleiben, nur gast ganz kurz sein,
    da traf ich euch and'ren, ihr seid mir so gleich,
    wir sind nicht die harten, nein viel eher weich.
Backpfeil
  1. die hilflosen seelen, im fühlen vereint,
    da ist es nicht schlimm, wenn ganz offen man weint,
    hier muss keine maske verdecken die not,
    auch darfst du mal träumen ganz offen vom tod.
  1. du findest fast immer - egal welche zeit -
    nen freund, der ganz offen mir dir teilt sein leid,
    und der gleich, wenn du mal mit reden bist dran,
    sich voll auf dich einlässt, dir zuhören kann.
  1. durch ihn findest du manchmal wieder den mut,
    auch wenn es dir eigentlich geht gar nicht gut,
    die kommenden tage des leids zu bestehn,
    obwohl du schon vorhattest, heute zu gehn.
  1. doch wenn für dich einmal sollt' kommen der tag,
    an dem du beenden willst die ganze plag',
    weil für dich das bleiben zu schmerzlich doch sei,
    dann darfst du gewiss sein, wir stehen dir bei.
  1. zuerst hoffen wir auf das endliche glück,
    dass wir dich bewahren, dich halten zurück.
    wir geben nen schutzengel gleich dir zur hand,
    der deine gedanken auf tod erst mal bannt.
  1. doch wenn du dich trotzdem entscheidest dafür,
    dann öffnen wir traurig, doch hilfreich die tür,
    bei der du die reise dann antreten musst,
    zurück bleibt bei uns meist ein ganz großer frust,
  1. viel tränen und trauer, verzweiflung und not,
    besonders bei dem, der dir hilfe anbot,
    dann stockt uns der atem vor sorge und angst,
    wir hoffen stets weiter, dass du doch noch wankst.
  1. wenn du dann ganz plötzlich zurückkehrst hierher,
    weil dein glas am ende war doch nicht ganz leer,
    dann nehmen voll freude wir dich in den arm,
    und betten die seele dir trocken und warm.
  1. der chat hier, er ist ein besonderer ort,
    ganz viele, die meinten, sie wären schon fort,
    die kommen zurück zu den freunden der nacht,
    mit denen sie oft auch ganz herzlich gelacht.
  1. denn in dieser mitte regiert nicht der tod,
    da kommt auch so ettliches wieder ins lot,
    drum werd ich bestimmt, wenn ich's heil übersteh',
    zurück zu euch kommen, such dann eure näh'.
Backpfeil

Friedhofsglocken

Kirche

    Hörst du die Friedhofsglocken in der Ferne

 

 

 

  1. Hörst du die Friedhofsglocken in der Ferne?
    sie rufen mich... ganz leis zu sich....
    ich muss jetzt geh'n auch wenn ich blieb noch gerne,
    sie rufen mich... ganz leis zu sich....
  1. Hab längst den Mut verlor'n zum Weiterleben,
    ich hör sie schon ...  mit jedem Ton....
    kann meiner Seele keine Hoffnung geben,
    ich hör sie schon ...  mit jedem Ton....

 

 

  1. Die Augen haben allen Glanz verloren,
    ich komm zu dir...  geh fort von hier...
    und Todessehnsucht ist in mir geboren
    ich komm zu dir...  geh fort von hier...
  1. Die Ohr‘n vernehmen nur das leise Rufen
    ich eile hin...... gleich bei dir bin.....
    die Beine woll’n erklimmen Himmelsstufen
    Ich eile hin...... gleich bei dir bin.....

 

 

  1. Die Hände greifen nach der Pforten Klinke
    ich steig herauf ..... und mach sie auf....
    sieh‘ wie ich dir zum Abschied noch mal winke
    ich steig herauf ..... und mach sie auf....
  1. Hörst du die Friedhofsglocken in der Ferne?
    sie rufen mich... ganz leis zu sich....
    ich muss jetzt geh'n, auch wenn ich blieb noch gerne,
    sie rufen mich... ganz leis zu sich....

 

 

Backpfeil

Zerbrochene Liebe

 

    Das Glück ist ein besond‘rer Gast,
    es kommt zu dir, macht auch mal Rast
    glaub nie, dass du es ewig hast,
    auch wenn du eifrig danach fasst!

    Die Liebe sollte heilig sein,
    so unverbraucht und immer rein,
    doch wenn du denkst, sie wäre dein,
    kann sie schon längst entschwunden sein.

    Die Treue als besond'res Gut,
    bewahr sie dir, bleib auf der Hut,
    denn wenn man mal was Dummes tut,
    erzürnt sie schnell, gerät in Wut.

    Der Zweifel ist, so kennst du den,
    der Grund oft fürs Nie-Wiedersehn,
    und wenn im Raum du ihn siehst stehn,
    ist's Zeit meist für ein letztes Geh'n.

    Die Hoffnung in die Zweisamkeit,
    Verlässlichkeit und Ewigkeit,
    sie reicht oft leider nicht so weit,
    zu früh oft läuft sie ab die Zeit.

    Der Abschied, er tut immer weh,
    vom Kopf hinab zur großen Zeh,
    wenn‘s ist zu End‘ -  mein A, B, C,
    und ich in Tränen vor dir steh‘.

    Ne Partnerschaft braucht stets Kredit,
    das war’s, was man mir immer riet,
    denn schnell zu End‘ ist‘s mit dem Lied,
    wenn ohne ihn was Blöd’s geschieht.

    Mein Limit, nun, es scheint vertan,
    durch manchen Chat so dann und wann,
    und ohn‘ Reserve ich halt kann,
    nur geh’n, wie ich‘s schon mal getan!

    Ich sag adé und schau zurück,
    betrachte mein zerstörtes Glück;
    auch wenn ich mich noch danach bück,
    hilft es mir nicht, ‘s gibt keine Brück

    Vergiss mich bitte jetzt ganz schnell,
    damit die Schmerzen sind nicht grell,
    und meine Schatten werden hell;
    verschwimmen dann zum last fairwell.
    .

 

 

 

Sunrise_070_1

 

 

Abschied

Backpfeil

 

Abschied
 

Durchfahren habe ich Teile des Lebens,
doch weiteres Streben scheint mir vergebens.
Die Seile, die mich jetzt noch halten,
geben langsam nach  - sie veralten ...
 

Gekommen ist nun die Stunde zu scheiden,
erwartet voll Angst, kann sie nicht vermeiden.
Den Schritt, den ich habe zu gehen,
kannst du vielleicht niemals verstehen.
 

Ich will doch keinesfalls länger verweilen.
Es drängt mich zu gehen, muss mich beeilen.
Will ganz schnell hier jetzt verschwinden,
mich aus der Umklammerung winden.
 

Die Kräfte weichen, sie kommen nie wieder,
hörst du sie, von ferne die Totenlieder?
Sie klingen für mich, ganz verhalten,
warten auf mein letztes Erkalten.

NewportBeach

Backpfeil

Abschied 2

Abschied

wenn abends die sonne den kreis beschließt,
die letzten strahlen wie tränen vergießt
wenn tief sie sinkt bis unter die gipfel,
schon bald auch streift ganz sachte die wipfel,

wenn vögel verstummen mit ihrem klang,
der hoffnung uns gab viele stunden lang;
der horizont leicht vor scham sich rötet,
im dunkel die nacht das leben tötet.

wenn nebel in wiesen wird geboren,
die klare sicht ganz schnell geht verloren,
die ruhe der nacht jeden schrei erstickt,
das auge trotz schwärze das ende erblickt

dann wird er kommen, der letzte moment,
den man am blutenden herzen erkennt.
er bringt den frieden für alle die gehn,
doch nicht für die, die am grabe nun stehn.

sie bleiben zurück mit bohrendem schmerz,
flehn ganz oft vergeblich dann himmelwärts,
betreiben verweifelten totenkult,
zu spät die reue, die einsicht der schuld!

 

 

 

NewportBeach

 

Backpfeil

Schwarze Nacht

Rabenschwarz lockende nacht,
ohne jede sternenpracht,
nicht einmal der engel wacht
– zur letzten schlacht!

Fort der letzte sonnenstrahl,
feuchte kält‘ im totensaal,
flucht aus diesem jammertal
– durch scharfen stahl?

Mir wird’s jetzt schon angst und bang,
dauert‘s doch noch gar so lang,
bis vor schrillem glockenklang
– die lerche sang?

Reißt entzwei dich teufelsbrut?
lodert drinnen höllenglut?
draußen tropft schon rotes blut
– geht’s dir nicht gut?

Stets drehender teufelskreis,
fernes wimmern hell und leis,
kalte hände, feucht von schweiß
– des lebens preis?

Wirr durchströmt gedankenflut,
ausbruch ungestümer wut,
längst verlor‘n der lebensmut
– wie weh das tut!

Bist total du aus dem lot?
enden endlich furcht und not?
welch verlockend angebot
– vom bruder tod!

Starke kugel, kraft in blei,
kurzer, lauter, spitzer schrei,
kranke seele wieder frei
– endlich vorbei!

Backpfeil